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Zur Geschichte der Arbeitsgemeinschaft Betriebssozialarbeit e.V.

Die Arbeitsgemeinschaft Betriebssozialarbeit e.V. wurde 1984 u.a. durch Wilhelm Hügging und Joachim Noest gegründet.

Ursprünglicher Vereinszweck war die Förderung einer betrieblichen Sozialberatung, die Unternehmen als externe Dienstleistung angeboten werden sollte. Sie beinhaltete eine rasche, unbürokratische und professionelle Unterstützung von Beschäftigten bei arbeitsbezogenen, gesundheitlichen sowie privaten Problemen. Diese externe Form der betrieblichen Sozialarbeit ließ sich zur damaligen Zeit jedoch nicht etablieren.

Daher konzentrierte sich die Arbeitsgemeinschaft Betriebssozialarbeit e.V. im Folgenden auf Menschen, die aktuell noch keiner Beschäftigung nachgingen. Ihnen sollte mit einer umfassenden psychosozialen Unterstützung sowie mit passgenauen Bildungsangeboten eine Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht werden.

Zur Umsetzung des Vereinszwecks gründete die Arbeitsgemeinschaft Betriebssozialarbeit e.V. einen Zweckbetrieb. So konnte dann 1987 mit 12 vormals arbeitsuchenden MitarbeiterInnen, die auf der Basis einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme sozialversicherungspflichtig angestellt waren, das erste Recyclingprojekt durchgeführt werden. Ein Jahr später waren es bereits 26 Menschen, die hier beschäftigt, qualifiziert und sozialpädagogisch begleitet wurden und das dynamische Wachstum des Vereins deutlich machten.

Seit dieser Zeit führt die Arbeitsgemeinschaft Betriebssozialarbeit e.V. in Münster arbeitsmarktpolitische Maßnahmen durch. In ihrem Tun hat sie sich auf besonders benachteiligte Zielgruppen des Arbeitsmarktes konzentriert, entwickelte und implementierte für sie im Laufe der Jahre mit unterschiedlichsten lokalen Kooperationspartnern zahlreiche Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekte. Dies waren bspw. der „Ökologische Lehrpfad Münster“, ein Umweltprojekt „Nordwest-Schleife“ im Stadtteil Kinderhaus, ein Projekt zur „Verknüpfung von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen mit Maßnahmen zur Wohnraumbeschaffung, -erhaltung und -verbesserung“ am Schwarzen Kamp, eine kombinierte Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahme „Fachkraft Recycling“ oder aber ein spezifisches Model zur individuellen „Berufswegfindung für Langzeitarbeitslose“, das später noch vier weitere Male mit über hundert TeilnehmerInnen umgesetzt werden konnte.

Insgesamt mussten bei der Umsetzung all dieser Projekte häufig wechselnde Förderbedingungen und auch Gesetzesänderungen Berücksichtigung finden. Von Anfang an war es jedoch das definierte Konzept, dass alle ProjektteilnehmerInnen den Verein als ein Unternehmen erfahren. Hier sind sie nicht allein zu Übungszwecken beschäftigt, sondern ihre Tätigkeit hat immer auch einen Wert für Dritte; oftmals geht es dabei um Themen des Umwelt- und Naturschutzes. Die befristete Beschäftigung wird zum Anlass genommen, die berufsbezogenen Kenntnisse der ProjektteilnehmerInnen zu fördern, ihr Arbeits- und Sozialverhalten zu verbessern sowie insgesamt ihre persönliche und soziale Situation zu stabilisieren, um so die Vermittlungschancen in den regulären Arbeitsmarkt maßgeblich zu erhöhen. Ergänzend zur Beschäftigung bietet der Verein eine gezielte inner- wie außerbetriebliche Weiterbildung, die Vermittlung in Kooperationsbetriebe sowie eine sozialpädagogische Begleitung. Neben einer guten Verwaltungskraft ermöglichen dies engagierte und berufserfahrene KollegInnen mit fundierter sozialarbeiterischer Ausbildung, die gemeinsam die Geschäftsführung stets zuverlässig und hoch professionell unterstützen. Heute ist die Arbeitsgemeinschaft Betriebssozialarbeit e.V. ein gemeinnütziger eingetragener Verein, Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband und im Netz NRW. Mitglied im Umweltforum Münster und Mitbegründerin des Arbeitskreises „Qualifizierung durch Arbeit“ (QuadA). Sie ist ein anerkannter Träger der Jugendhilfe.

Viele ihrer Projekte bietet sie in einem Trägerverbund in Kooperation mit anderen Einrichtungen aus Münster an.